Schweizerischer Kurzwellensender Schwarzenburg

Schweizer Botschaftsfunk, Geschichte und Zukunft

Schweizer Radio International, Sender Lenk, Sarnen und Sottens

Korea-Funk Bülach - Panmunjom, Funkstation der P-26 Aeschiried




Terrestrischer Funk und Radio allein können unabhängig von Infrastrukturen Dritter (Internet, Satelliten, Telefon-Leitungen) zwei beliebige Orte der Welt kommunikativ verbinden und dies mit einfacher, robuster Technik.

Bild: Weltempfänger 1970er-Jahre, GRUNDIG.


Die folgenden drei Fotos zeigen den Schwerpunkt der Sendeanlage 'Kurzwellensender Schwarzenburg' in den 1970er-Jahren: Sender-Gebäude, symmetrische Antennenzuführungen, den Grossteil der Vorhangantenne, Masten von Rhombus- und Winkeldipol-Antennen. Der höchste Mast ist jeweils der Zentralmast der dreiteiligen Vorhangantenne:


Bild: Das Sender-Gebäude mit Teilen der Antennen-Anlage.



Bild: Aufnahme etwas mehr Richtung links. Ganz links und rechts aussen sind hier jeweils die Endmasten nicht mehr auf dem Bild.




Bild: Noch mehr Richtung links: Jetzt ist auch der Endmast des linken Schenkels im Bild






Das vertraute jahrzehntelang hörbare Signet von Schweizer Radio International (SRI), welches das problemlose Auffinden des Senders auf der Radio-Skala ermöglichte:'Luegit vo Bärg und Tal ...':

... im Nahbereich aufgenommen
... in Israel mit einem NordMende Globetrotter aufgenommen
... in Kalifornien (San Francisco) mit einem NordMende Globetrotter aufgenommen
... mit Werbung für "Swiss Chronometer"
... GRUNDIG Satellit 2000 auf Madeira im 19m-Band


Dieses legendäre Signet wurde mit einem Musikwerk ähnlich einer Spieldose erzeugt. Im Folgenden ein kurzer VideoClip dazu:



VideoClip Erkennungszeichen für den Kurzwellensender Schwarzenburg (mp4)



Die Zeit vor "Schwarzenburg":


Die politischen Verhältnisse in den 1930er-Jahren führten ab 1935 zu Sendungen für das Ausland, insbesondere auch für Schweizer im Ausland. Dazu wurde zu gewissen Zeiten (jeweils Sonntags, spät Abends) der von der Radio Schweiz AG für den Völkerbund (heute UN) betriebene Kurzwellensender in Prangins (Genfersee) gemietet, was natürlich keine Dauerlösung sein konnte. Verwendet wurden Wellenlängen etwa im Bereich 15...50 m. Relikte aus jener Zeit können mitunter auf alten Radioskalen gefunden werden:

Ausschnitt KW-Skala aus den 1930er-Jahren


Die Skala links muss aufmerksam betrachtet werden. Sie zeigt die Sendernamen 'gespreizt', da diese innerhalb eines Meterbandes zu wenig Platz hätten. Ausserhalb der offiziellen Bänder liegende Stationen sind besonders mit der Wellenlängen-Skala verbunden.

Als 'Unikum' sind hier auch die Rufzeichen der Sender aufgeführt.

Die Sendekanäle des Völkerbundes (Radio Nations/Prangins am Genfersee) liegen meist ausserhalb der offiziellen KW-Bänder:

ca 26 m HBO
ca 32 m HBL
ca 38 m HBP
ca 45 m HBQ


Weitere Frequenz (nicht mehr im Bild):
beim 16m-Band
Folgendes Bild: "PRANGIN" ["s" fehlt] (7799 kHz ; 38.5 m):







Folgendes Bild: "RADIO NATIONS" (9585 kHz ; 31.3 m):



Die Kurzwellen-Sendeanlage Schwarzenburg:



1939: Die Sendeanlage ist bereit mit Richtantennen (hier: Rhombusantennen) und Rundstrahlantennen (hier: Quadrantantennen):


e-newspaperarchives.ch



Der Eingang zum Sendergebäude:




Zum Sende-Beginn: Rhombus- und Quadrant-Antennen

Die Sendeanlage in den 1940er-Jahren mit einem Teil der Masten für Rhombus- und Quadrant-Antennen, wobei die Antennendrähte (fast) nicht zu sehen sind. Die entfernteren Masten der Rhombusantennen stehen weiter im Feld draussen (siehe spätere Luftaufnahmen). Die grosse Vorhangantenne steht noch nicht:


Bild: [Museum für Kommunikation, Bern]


Eine der dreidrähtigen Rhombusantennen:


[Museum für Kommunikation, Bern]


Ebenfalls aus dieser Zeit ein Anlage-Modell: Es zeigt Rhombusantennen (dreidrähtige Arme für konstanten Wellenwiderstand über die gesamte Antenne):




Von 1939 bis 1998 diente die Kurzwellen-Sendeanlage in Schwarzenburg/BE weltweit als 'Stimme der Schweiz', einerseits öffentlich mit Kurzwellen-Rundfunkdiensten, anderseits mit Radiotelephonie und Radiotelegraphie auch als Kommunikationseinrichtung, was der abgeschlossenen Schweiz im zweiten Weltkrieg wertvolle Dienste leistete. Der Kurzwellensender Schwarzenburg nahm einen Tag vor der Eröffnung der Landesausstellung den Versuchsbetrieb auf. Der 25 kW-Sender befand sich drei Kilometer östlich des Dorfes Schwarzenburg auf einer 800 m über Meer gelegenen Ebene. Die anfänglich vier Rhombus-Richtantennen bedienten Nordamerika, die Westküste Afrikas, Südamerika, Asien und Afrika auf acht verschiedenen Wellenlängen. Für 750.000 Franken baute die Firma Hasler AG, Bern, diese "Marconi"-Anlage in Lizenz. Es folgten bald weitere Sender von 10 bis 25 kW Leistung. 1946/47 kamen drei 100 kW Sender in Betrieb. 1966 kam ein weiterer Sender mit 100 kW und 1967 ein solcher mit 250 kW nach Schwarzenburg. Es folgten weitere Kurzwellensender in Beromünster, Sarnen und Lenk i.S.. 1972 kam dann der starke 'DX-Kurzwellensender' in Sottens mit 500 kW und einer Drehstand-Vorhangantenne für besseren Empfang in fernen Zielgebieten (Uebersee-Rundfunk). Beschreibungen dieser Aussenstationen folgen weiter unten.


Auf massiven Druck Deutschlands mussten aber bald nach Beginn des Zweiten Weltkrieges die Wetterberichte aus den Programmen genommen werden (um das Wetter in der Bodenseeregion Richtung München nicht dem 'Feind' (England) zu 'verraten' (Planung von Bomber-Einsätzen) und Sendungen zu Nachtzeiten mussten eingeschränkt werden, damit der Sender nicht als Navigationshilfe (Peilung) verwendet werden konnte.





100 kW-Sender (Hasler Bern) von 1946/47:







Rhombusantennen zeichnen sich durch gute Richtwirkung bei relativ flacher Abstrahlung und entsprechend hohem Gewinn aus. Sie benötigen entsprechend viel Platz. Nachteile sind die fixe Abstrahlrichtung (Antennen natürlich nicht drehbar) und die Abstrahlung der Hälfte der Leistung entweder in der Gegenrichtung oder ein entsprechender Verlust in einem Lastwiderstand (in beiden Fällen 3 dB Verlust, die man allerdings auf der Empfangsseite kaum spürt):


Bild: Die angegebenen Masse beziehen sich auf den Reduitsender Hirzenboden!
Diejenigen für Schwarzenburg kann man aus folgenden Luftbildern abschätzen.



Der Kurzwellensender Hirzenboden (Reduit-Ersatz für Schwarzenburg) und andere
- hier nicht erwähnte - Reduitsender werden auf diesem Link genau dokumentiert.




Im Gebiet um das Sendergebäude von Schwarzenburg standen entsprechend 'unzählige' Masten. Im Folgenden ein kleiner Ausschnitt eines Luftbildes von swisstopo aus dem Jahr 1946 (natürlich noch ohne die Vorhangantenne), das beispielhaft zwei Rhombusantennen zeigt (man sieht natürlich vor allem die Mastschatten):



Bild: Kleiner Ausschnitt des Antennenfeldes um 1946 mit zwei von einigen Rhombusantennen; Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo.




Die Antennenfarm in Schwarzenburg vor dem Bau der dreiteiligen Vorhang-Antenne:

Ursprünglich umfasste der Sender vier Richtantennen (Rhombusantennen) für Rundfunk nach New York, Canada, Südamerila und Afrika. Rundstrahler (Quadrantantennen) versorgten Europa und Schweizer Alpentäler. Es folgten fünf weitere Richtantennen nach Japan, Australien, Südamerika II für Telephonie, New York II und III für Rundfunk und Telephonie. Schon 1938 wurde darauf hingewiesen, dass die Schweiz wohl genötigt sein werde, die ursprünglich vorgesehene Antennen-Zuführungs-Leistung von 25 auf 50 Kilowatt zu erhöhen. Bald sah sich der Schweizer Kurzwellensender aber gezwungen, diese Leistung auf 100 Kilowatt zu erhöhen.

Weitere 'Aufrüstungen' erfolgten: Vorhangantenne, Aussenstationen, Drehstandantenne Sottens (500 kW), LogPer-Antenne:


Die dreiteilige Vorhang-Antenne

1948 bis 1954 wurde dann bei Schwarzenburg die grosse dreiteilige Vorhangantenne aufgebaut mit 120 Meter hohem Zentralmast. Das Bild links zeigt vereinfacht ein Strahlerfeld dieser Antenne und nur für eines der 8 installierten Meterbänder. Je nach Schaltung Dipol/Reflektor-Umschaltung) konnte nach vorne oder nach hinten gesendet werden. Zusätzlich konnte eine solche Antennenwand auch nach links oder rechts "schielend" (+- 15°) betrieben werden (Phasenverschiebungen, je nach Einspeisepunkt 1, 2 oder 3). Jede der drei Wände hatte also total 6 mögliche Abstrahlrichtungen. Das gibt für die ganze Antenne (3 Wände, Bild rechts) total 18 Abstrahlrichtungs-Möglichkeiten. Beschriftet sind nur die "nicht schielenden" Hauptrichtungen. So konnte weltweit praktisch jedes Zielgebiet optimal versorgt werden. 1964 kamen noch zwei 100 kW Sender dazu und 1966 zwei solche mit 250 kW Pout. Allerdings konnte die Vorhangantenne nur mit einer Pmax von 150 kW betrieben werden. Installiert in dieser Vorhangantenne waren Dipole für die Bänder 49/41/31/25/19/16/13/11 m.

Das Prinzip der Schwarzenburger Vorhangantenne:







Und im folgenden Bild etwas detaillierter die Anordnung der Dipole in einem der drei Aeste:




Unzählige symmetrische Speiseleitungen verlassen die komplexe Umschaltstation, wo die verschiedenen Sender mit den verschiedenen Antennen verbunden werden konnten. Die Umschaltungen wurden an den herunterhangenden Hebelstangen (linkes Bild) von Hand vorgenommen:






Masten der Vorhangantenne und Speiseleitungsstützen auf einem Luftbild (Ansichtskarte) von Wahlern:






Eine Tele-Aufnahme (unnatürlich verminderte Tiefenwirkung) zeigt einige Masten, aber nicht die Dipoldrähte:


Bild: Einige Masten der Vorhangantenne und Rhombusantennen.



Der Zentralmast der dreiteiligen Vorhangantenne:




Der Zentralmast (rechts) und ein Flügelmast (links):


Bild: [Museum für Kommunikation, Bern]

Im Folgenden eine Gesamtansicht der Vorhangantenne mit HF-Zuführung vom Sendegebäude links, Zentralmast und sechs Aussenmasten um 1963. Angedeutet sind beispielhaft noch 3 Rhombusantennen. Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo:


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo


Hier ein Ausschnitt von 1969, der nebst der Mastschatten auch die Masten selbst zeigt Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo:


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo


Als Beispiel des Arbeitsprinzips und Aussehens eines Antennenfeldes mit gut erkennbaren Strahlerdrähten möge ein Foto des Senders Hörby dienen:




Detail-Bilder:





Links der Zentralmast:


Bild: [Museum für Kommunikation, Bern]



Rechts der Zentralmast:


Bild: [Museum für Kommunikation, Bern]



Im Folgenden eine Ansicht um 1950. Die grosse Vorhangantenne ist darauf aber (noch) nicht zu sehen (sie wäre auch weiter vom Gebäude entfernt). Bei den kleineren, asymmetrischen Türmen beim Sendegebäude dürfte es sich um Träger von Winkeldipol-Drahtantennen handeln, bei den Gittertürmen um Träger der verschiedenen Rhombusantennen, wie weiter oben erwähnt:



1946 wurde in Schwarzenburg ein 100 kW Marconi-Sender installiert, 1964 erstmals zwei Sender von BBC Baden (je 250 kW). Ueber die Vorhangantenne konnten diese aber - wie bereits erwähnt - nur mit 150 kW betrieben werden.




Die Weltkarte zeigt die anvisierten Zielgebiete in Übersee. Alle Kontinente wurden erreicht. Rundstrahlsendungen für Europa und angrenzende Gebiete sind nicht eingezeichnet.




Da die Erde eine Kugel ist, sind die Abstrahlwinkel (Azimute) etwas anders als in obigem Bild.


Einzelheiten zu den Zielgebieten und Wellenlängen für Europa:





Im Schaltraum:








Studio (1941/1945) und Senderaum ebenfalls "historisch":











Von 1970 bis 1996 war noch eine logarithmisch-periodische Antenne (ALLGON LPD16K 6-30 MHz, 250 kW) im Einsatz, mit der die maximale Leistung von 250 kW abgestrahlt werden konnte, allerdings mit weniger Gewinn gegenüber einer Vorhangantenne, dafür flexibel für beliebige Frequenzwechsel und Senderichtungen, sowohl in Azimut, als auch Elevation. Die folgenden zwei Bilder zeigen diesen Antennentyp, jedoch nicht in Schwarzenburg:





Im Folgenden ein Foto der 'Schwarzenburg'-ALLGON-Antenne am Standort in Schwarzenburg:




Neben diesem Antennen-"Schwergewicht" waren auch andere LogPer-Antennen für verschiedene Frequenzbereiche und Funkdienste anzutreffen. Das folgende Bild zeigt ausschnittsweise fünf LogPer-Antennen und oben im Bild die Sender-Gebäude Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo:


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo



Es wurden mit der Zeit auch Teile ausgelagert, Europaversorgung nach Beromünster [Stand um 1980] (49 m; 41 m; 31 m; 25 m ; 2 x 250 kW, 1 x 100 kW) , Lenk [ehemaliger Réduit-Sendebunker, heute Käselager Chrommen] (75 m; 49 m; 31 m ; 2 x 250 kW), Sarnen (75 m; 49 m; 31 m ; 1 x 250 kW). Für die Ueberseeversorgung waren Schwarzenburg und Sottens [Sottens mit Drehstand-Vorhangantenne und 500 kW Senderleistung!] zuständig.



1997 wurde eine Modernisierung der Antennenanlage mit 2 Drehstandantennen (ca 100 m hoch) als Ersatz für die dreiteilige Vorhangantenne projektiert. Damit hätte die gesamte Senderausgangsleistung - nicht nur 150 kW - an die Antenne abgegeben werden können und in jede gewünschte Richtung gebündelt. Das physikalische Antennen-Prinzip war jeoch das gleiche wie bei der alten Antenne. Eine der projektierten Drehstandantenne von der einen Seite (nur mit Reflektorgitter für die tieferen Frequenzen abgebildet):





Die selbe Antenne von der anderen Seite (nur mit Reflektorgitter für die höheren Frequenzen abgebildet):





Die projektierten Standorte der beiden Drehstandantennen:


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo





Zuletzt waren noch drei Sender mit je 250 kW in Betrieb. Die Sendeanlage in Schwarzenburg diente aber auch zwischen 1940 und 1980 mit kleineren Sendern (einige 10 kW) Telephonieverbindungen mit verschiedenen Stationen auf der ganzen Erde (Empfangsstation in Châtonnaye). 1972 bis 1985 wurden auch Flugfunkverbindungen getätigt.




Aussenstationen des Kurzwellensenders Schwarzenburg

Für Uebersee waren zuletzt Schwarzenburg und Sottens zuständig, für Europa und angrenzende Gebiete die restlichen Sender-Standorte. Bei allen folgenden Frequenzangaben handelt es sich um Momentaufnahmen zu bestimmten Zeiten. Die Aktivitäten auf den verschiedenen Bändern aber variierten mitunter im Laufe der Zeit. Die Angaben sind also entsprechend vorsichtig zu betrachten, so etwa bei Sarnen. Da Sendeanlagen mitunter auch für Krisensituationen und Reservebetrieb vorgesehen waren, wurden in der Praxis nicht immer alle ausrüstungsmässig möglichen Frequenzbänder von einem jeweiligen Standort aus genutzt:



Aussenstation: Der Kurzwellensender Lenk i.S.:


Luftaufnahme von swisstopo (1979) der Kurzwellen-Antennen der Sendeanlage Lenk (Inbetriebnahme 1974):


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Oben links der Lenker-See. Rot eingekreist drei Antennensysteme: oben links 31 m, oben rechts 49 m, unten 75 m




Die zwei folgenden Bilder wurden anlässlich von Helikopterflügen zur dreidimensionalen Ausmessung der Antennen-Strahlungsdiagramme aufgenommen. Das erste Bild zeigt das untere System des vorangehenden Bildes bestehend aus sechs Masten um 1976: 2 Ganzwellendipole für Steilstrahlung im 75m-Band ['System Sarnen 1566 kHz'] (c) GD PTT:


(c) GD PTT




Das folgende Gesamtbild der Lenker Antennen-Anlage zeigt links zwei Systeme, bestehend aus je drei Masten, sogenannte 'Quadrantantennen': links für das 31m-Band (9535 kHz), rechts für das 49m-Band (6165 kHz). Unten rechts im Bild die bereits vorgestellte Antenne für das 75m-Band (3985 kHz) (2 gleichphasig erregte Ganzwellendipole) (c) GD PTT:


(c) GD PTT


Zur Funktionweise obiger 'Antennen-Dreiecke' (Quadrant-Antennen) [die Funktionsweise der 75m-Antenne wurde beim Mittelwellensender Sarnen erläutert]:

Horizontale Winkel-Dipole (Quadrant-Antennen)

sind näherungsweise Rundstrahler mit horizontaler Polarisation. Solche Antennen sind mitunter für zwei benachbarte Kurzwellen-Rundfunkfrequenzbänder und eine Leistung bis 500 kW geeignet.



Bild:
Beispielhaft: Kurzwellen-Quadrantantennen (Wertachtal). Im Vordergrund eine Antenne für das 49m- und 41m-Band, etwas links im Hintergrund eine Antenne für das 31m- und 25m-Band mit Anpassleitungen in der jeweiligen Winkelhalbierenden.




Antennenmasten (linker Bildteil) obiger Drahtantennen bei Lenk auf einer alten Ansichtskarte:







1972: Aussenstation: Der Kurzwellensender Sottens mit Drehstandantenne:



In Sottens stand der starke 500 kW Kurzwellen-Sender mit einer drehbaren Vorhangantenne mit zwei je 120 m hohen Türmen für ferne Zielgebiete (1972 bis 2004, Demontage 2005). Dieser Sender arbeitete auf 9, 11, 15, 17 and 21 MHz. Es war die letzte (öffentliche) Schweizer Radiostation auf Kurzwelle:



Bild: [Museum für Kommunikation, Bern]



e-newspaperarchives.ch




Aussenstation: Der Kurzwellensender Beromünster:



Eine Kurzwellen Europa-Rundstrahlsendeanlage stand auch beim MW-Sender Beromünster (49m; 6165 kHz/41m/31m; 9535 kHz/25m; 12030 kHz), 1959 (noch nicht alle Bänder) - 1998 (2x250 kW)):


(c) Telecom PTT

Wenn man obiges und vor allem das folgende Bild genau ansieht, erkennt man, dass unterhalb der Winkel-Reusen-Dipole (diejenigen zwischen den Mastspitzen) jeweils nochmals gleich bemessene Dipole im Mastsystem angebracht sind (in verschiedenen Höhen, je nach Wellenlänge). Durch sinnvolle Phasenverschiebung bei der Speisung eines solchen gestockten Dipolpaares, wird die nutzlose Abstrahlung nach unten stark eingeschränkt und dafür nach oben um etwa 3 dB angehoben:




Die Antenne des Kurzwellensenders Beromünster auf einer Luftaufnahme um 1981; Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo:


Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo



Bild: Die symmetrischen Speiseleitungen zum Verteiler auf die verschiedenen Quadrant-Dipole; [Museum für Kommunikation, Bern]



Bild: Der vorher erwähnte Verteiler der Speiseleitungen auf die verschiedenen Quadrant-Dipole.



Schweizer Radio International verwendete sämtliche klassischen Kurzwellenbänder. Die Frequenzen folgender Tabellen wurden sicher belegt. Die Tabellen sind aber nicht vollständig (sondern Momentaufnahmen), denn oft musste infolge Störungen durch andere Sender oder auch Sonnenfleckenperioden auf andere Frequenzen ausgewichen werden:










Aussenstation: Der Kurzwellensender Sarnen (1973 - 1998):



Rechts der Waldkuppe sind drei Masten und ihre (längeren) Schatten einer Kurzwellen-Sendeantenne zu sehen. Wenn man die Schattenlängen mit jenen der 40 m hohen Mittelwellen-Masten (links im Bild) vergleicht, kommt man auf etwa 20m Höhe der Kurzwellenmasten. Über die Art der Antennen-Anlage kann nichts genaues gesagt werden. Gesendet werden konnte von diesem Standort aus vom Standpunkt der Sendeapparatur her (1 Sender zu 250 kW) im 75m-, 49m- (6165 kHz) und 31m-Band, natürlich nicht gleichzeitig:


Bild: Luftaufnahme von 1991 der Sendeanlage Sarnen Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo.



Die in vorherigem Bild rechts eingekreiste Antenne des Kurzwellensenders Sarnen war ein recht komplexes und kompaktes 'Drahtgebilde'. Sofort erkennt man aber besonders auf folgenden Fotos den Verteiler, seine Zuführungsleitung vom Sender und die drei Tragmasten, von denen heute zwei noch stehen, ebenso den Verteilermast:

Das Museum für Kommunikation beherbergt in seinem Fundus die folgenden zwei raren Fotografien der Sarner Kurzwellenantenne:




[Museum für Kommunikation, Bern]


Einschub 1:

Schweizer Botschaftsfunk auf Kurzwelle: Abschaltung, Geschichte, Zukunft



Zunächst ein Rückblick auf den legendären Botschaftsfunk




Bild: Schweizer Botschaft in Islamabad im Jahr 2009 - Antenne LogPer HL-471 von Rohde&Schwarz; Foto: Andreas Sommer




Bild: Ehem. LogPer-Antenne auf Schweizer Botschaft New Delhi
Funk-Distanz: 6240 km in die Schweiz.
Deren Funkstelle war auch Transitstation für den asiatischen Raum.

Auf Nebengebäude der CH-Botschaft in New Delhi: Die ehemalige Spira-Cone-Antenne 3002A-36S, eine
breitbandige Drahtwendel-LogPer-Antenne mit Gewinn, für den Transitverkehr in den asiatischen Raum.



Am 31.12.2014 wurde diese Form einer krisensicheren Kommunikations-Technik zwischen 'Bern' und den Schweizer Botschaften eingestellt. Das EDA hat den herkömmlichen Botschaftsfunk (Diplomaten-Funk, auch für Militärattachés) 'beendet' und bedient sich für diese Verbindungen weitgehend ziviler Kommunikationsmittel (Internet, Satellit). Letztere können aber durch 'Fremdeingriffe' unterbrochen werden. Ein unabhängiger, krisenresistenter Kontakt zwischen den Schweizer Botschaften/Aussenposten im Ausland und der Regierung in Bern wäre aber genau dann am wichtigsten, wenn die 'modernen' (zivilen) Kommunikationsmittel unzuverlässig werden. Erfahrungen aus Krisen und Katastrophen haben gezeigt, dass die terrestrischen Leitungen (Glasfaser, Internet, Satellitenverbindungen) naturgemäss genau dann vielfach gestört oder gekappt werden.

War dies nun das endgültige Aus für autarke Kommunikations-Kanäle zu Schweizer Ausland-Vertretungen?

Nachfragen an zuständige Stellen werden zwar freundlich und prompt, aber sibyllinisch beantwortet. Es bleiben eigene Beobachtungen und spekulative Schlüsse auf Grund von Indizien:

1. Verlautbarung des EDA

Das EDA liess anlässlich seiner 'Kündigung' beim Militär verlauten, dass ein eigenes (billigeres) Krisen-Not-Kommunikationsnetz 'in Diskussion' sei.


2. Aussenstellen

Die eindrücklichen LogPerAntennen auf CH-Botschaften sind zwar verschwunden, aber man kann diskrete Vertikal-Antennen auf CH-Botschafts-Gebäuden entdecken. So wurde zum Beispiel auf dem Neubau der Botschaft in Nairobi/Kenia (offizielle Eröffnung 2018) eine solche Vertikalantenne errichtet. Diese ist unschwer als Kurzwellen-Trap-Antenne für weltweiten Funkverkehr zu erkennen. Es ist ja nicht einzusehen, dass die Schweiz Dutzende Millionen für 'Luxus-Botschaftspaläste' einsetzen kann und 'es' dann für eine zuverlässige (Not-)Verbindung 'nach Hause' nicht mehr reichen sollte.


Diese nach 'Abschaltung' des Schweizer Botschaftsfunks errichtete
Kurzwellen-Antenne auf der Schweizer Botschaft in Nairobi:




Beispiel: Diskrete Vertikalantenne auf dem neu erbauten Schweizer Botschaftsgebäude in Nairobi (gelb markiert):


Bilder-Grundlage: Youtube-Video vom BBL / EDA.



3. Schweiz (Zentrale)

Eine ortsfeste Gegenstation in der Schweiz kann z. B. mit einer LogPer_Antenne HL-451 von Rohde&Schwarz aus dem Landesinnern arbeiten - im Gegensatz zu den Botschafts-
Vertikalantennen zwar horizontal polarisiert, was auf KW allerdings keine Rolle spielt, da sich die Polarisations-Richtung auf dem Funkweg ohnehin 'verwindet':



Bild: Eine solche drehbare LogPer-Richt-Antenne - auf Grund ihrer Bauart eindeutig konzipiert für DX(weltweiten)-
Funkverkehr und nicht für landesinterne Kommunikation, aufgenommen 'einsam im Schweizer Landesinnern' am 14.06.2024.



4. Funktechnik

Unter Berücksichtigung von Fortschritten in der Funktechnik können solche Not-Aufgaben durch - wenn nötig sogar mobile - Kurzwellen-Funk-Anlagen erfolgen. So arbeiten PACTOR-Systeme mit relativ kleiner Sende-Leistung auch unter dem Rauschpegel und bei Störungen durch andere Stationen, allerdings mit geringerem Datendurchsatz.



5. Letzte Rückfallebene

Eine solche wäre noch ein Ausweichen auf im jeweiligen Land ortsansässige Schweizer Kurzwellen-Funkamateure.




Anhang




Einstige Gegenstationen in der Schweiz

(Senden und Empfangen waren örtlich getrennt um Störungen zu vermeiden.)



Bild: Sendeanlage Sparemoos (Zweisimmen); (c) swisstopo.




Bild: Sendestation Aegerten (Kernenried); (c) swisstopo.




Bild: Empfangsstation und Betriebszentrale Murain (Ersigen); (c) swisstopo.


Die Hochleistungs-Sendeanlage Klewenalp für den Botschaftsfunk (Demontage Sommer 2018)

Diese Anlage (25 kW Pout) war der stärkste Sender des Schweizer Botschaftsfunks.



Bild: Eine der beiden Antennen von der Bergstation der Luftseilbahn aus gesehen.



Bild: Die selbe Antenne aus der Nähe.



Bild: Nochmals die selbe Antenne aus der Nähe.



Bild: Und nochmals die selbe Antenne.



Bild: Die zweite Antenne - etwas versteckt - aber unweit der ersten Antenne.



Bild: Flugaufnahme der beiden Antennen; Quelle: ETH Zürich, Bildarchiv.



Bild: Beide Antennen auf einer Luftaufnahme von swisstopo.


Die ehem. Botschaftsfunk-Standorte in der Schweiz

(im ‚konsolidierten' Zustand ab den 1970er-Jahren)

Mittelland-Anlage:

Sendestation: Aegerten (Kernenried)
Empfangsstation: Murain (Ersigen) (zugleich Mittelland-Betriebszentrale)

Ersatzanlage im Alpenraum:

Provisorium: Jaunpass bis 1983
Sendestation: Sparemoos (Zweisimmen)
Empfangsstation: Eggli (Gstaad) (zugleich Ersatz-Betriebszentrale)

Bei besonders anspruchsvollen Bedingungen:

Als Ergänzung für die 1 kW-Sender der Botschaftsfunkzentralen wurde um
1980 auf der Klewenalp ein von Murain aus fernbedienbarer Hochleistungssender (25 kW) in Betrieb genommen.


Eine Dokumentation zur Geschichte des Schweizer Botschaftsfunks:



Geschichte Schweizer Botschaftsfunk



Geschichte einer weiteren interessanten Funklinie:

Die geheimnisvolle Funkstation Aeschiried

Im Kalten Krieg rechnete man mit der Möglichkeit, dass die Schweiz oder Teile von ihr besetzt werden könnten, was die Handlungsfähigkeit der Armee einengen würde. So wurde gegen Ende der 1960er Jahre ein Spezialdienst gegründet (später P-26). Es wurden Funk-Verbindungen zu Agenten in allenfalls besetzten Teilen der Schweiz eingerichtet. Die Netzleitstation befand sich einige Zeit in einem alten Bunker auf Spiezer Boden (Hentschenried), nachher in einer ehemaligen Artilleriestellung in Aeschiried. Periodisch wurden die Verbindungen getestet. Es bestand von hier aus auch eine gut funktionierende Funkverbindung nach Irland, wo die P-26 einen ‚Exilsitz' für die Landesregierung eingerichtet hatte.



Bild: Eine von zwei für diesen Zweck verwendeten Tarnbauten (ex-Artilleriestellungen) und rechts eine LogPer HL-451 R&S-Antenne in späterer Zeit.


Siehe dazu auch: https://www.festung-oberland.ch/geheime-verbindungen-aus-aeschiried/




Sende-Apparaturen für Schweizer Radio International:

Bei Sottens wurde ein BBC SK 55 Kurzwellensender eingesetzt. Mit der Sender-Endröhre CQK 650-1 wurden die erwähnten 500 kW Senderausgangsleistung erreicht!

Bei Beromünster, Lenk und Sarnen kamen BBC SK 53 Kurzwellensender zum Einsatz mit jeweils 250 kW.

Der BBC Kurzwellensender SK 55 im Bild:




Zusammenstellung der Schweizer Kurzwellensender:



Quelle dazu: http://www.swcountry.be/sui.html

Spezielle Links zu BBC-Hochleistungs-Sendern und zu den BBC-Röhren:

Sender BBC SK 55 (Sottens)

Sender BBC SK 53 (Beromünster, Lenk, Sarnen)

500 kW-Röhre CQK 650-1 (Sottens)

BBC Senderöhren

In Lenk waren bis ca 1998 2x250 kW in Betrieb.
Bei Sarnen arbeitete zusätzlich zum Mittelwellensender ein Kurzwellensender (1x250 kW, 1974 bis 1998).




Der "Schweizer Kurzwellensender Schwarzenburg" auf Radioskalen:

Im folgenden Bild unter "Schweiz" im 49 m - Band:






Ein "Traumradio" für den Kurzwellenhörer in den 1950er-Jahren mit 3 Kurzwellenbändern von 11 m bis 200 m:




Die "Schweiz" auf Radio-Skalen aus den "letzten goldenen Rundfunk-Tagen" der Kurzwelle.
Das 49-Meter-Europaband ist gespreizt über die ganze Skala:




Das 49 m-Band ist gespreizt und zusätzlich ist der Bereich 16 m bis 41 m vorhanden:
Im 49 m-Band ist Schwarzenburg ("SCHWARZENBG") zu finden
(Man beachte auch die 6 Telefonrundspruch-Kanäle)









Anhang 1:

FERA 60er- und 80er-Jahre:









Anhang 2:
Eine legendäre 'Rhombusantenne':

Koreafunk Bülach - Panmunjom:

Folgendes Bild (ca 1964) zeigt links unten noch einen Teil einer solchen Rhombusantenne. Zu sehen sind 2 der 4 Masten der legendären 'Korea-Antenne' bei der Kaserne Bülach. Ab 1953 bis etwa 1970 wurde über diese Antenne der Schweizer Militär-Diplomatie-Funk mit Korea abgewickelt ('Koreafunk' Bülach - Panmunjom). Hauptsächlich ging es um die Kontrolle des Waffenstillstandes nach dem Koreakrieg durch (u.a.) den neutralen Staat Schweiz. Die Übermittlungen erfolgten in CW (Morse) auf Kurzwelle. Verwendet wurden in Bülach und Panmunjom noch lange Sender des Typs BC-610 [SE-402 (vgl. SM-46)] mit ca. 400 Watt CW-HF-Ausgangsleistung, meist in Kombination mit dem Collins Empfänger 51j4. Die Antennenmasten in Bülach bestanden aus gestockten Holzmasten, die unteren (Zwillings-)Mastteile waren 18 m lang, die oberen (Einfach-)Mastteile waren 13 m lang, die totale Masthöhe war ca. 27 m. Die grosse Rhombusdiagonale mass 171.25 m, die kleine 85.85 m. In Panmunjom wurde eine 100 Meter-L-Antenne (Langdrahtantenne) - aufgehängt an je 20 Meter hohen Masten - verwendet.

Der Reduitsender auf Hirzenboden hatte eine ganz ähnliche Konstruktion einer Rhombusantenne auch mit solchen Holzmasten, während in Schwarzenburg natürlich Metall-Gitter-Masten für die Rhombusantennen eingesetzt wurden:
(Der Reduitsender Hirzenboden (Reserve Schwarzenburg) und die Eigenschaften von Rhombusantennen werden hier unter dem Untertitel 'Der Reduitsender Hirzenboden' beschrieben.)




Bild: Kaserne Bülach mit Korea-Antenne (links im Bild) für den Korea-Funk um 1964


Die Korea-Antenne Bülach aus der Gegenrichtung um 1963. Die 4 Masten sind nummeriert. Das Funker-Hüttchen ist bei Mast 4. Die Funkstation war in dem uns zugewandten Drittel der Baracke untergebracht. Die abgewandten zwei Drittel der Baracke diente als Unterkunft für höhere Unteroffiziere. Von dieser Baracke führte die symmetrische Zweidrahtleitung ('Hühnerleiter') auf kleinen 'Telefonstangen' zum Mast 3, wo die Einspeisung erfolgte:


Bild: Die Korea-Antenne bei der Kaserne Bülach um 1964.



Die Korea-Antenne Bülach um 1961 (Soldatenhaus steht noch nicht). Die schlecht sichtbaren Strahler-Drähte wurden verdeutlicht:


Bild: Zwei der vier Masten der Korea-Antenne. Von einem dritten Mast ist links unten noch der Schatten zu sehen.





Die Koreaantenne auf einem Luftbild von swisstopo im Jahr 1954. Man sieht natürlich vor allem die Mastschatten. Die spätere Funker/UO-Baracke steht noch nicht. Die Sendeapparatur muss in einem bereits bestehenden Gebäude provisorisch untergebracht worden sein:


Bild: Grundriss der Koreaantenne. Strahlerdrähte mit dünnen roten Linien eingezeichnet.



Erinnerungen eines Koreafunkers

In seinen interessanten Erinnerungen eines Koreafunkers (pdf) hat Adj Uof Max Rüegger seine Erlebnisse in Bülach und Panmunjom 1964/1965 dokumentiert.

Kurze Inhaltsangabe:

Die Funklinie Panmunjom [HBM41] - Waffenplatz Bülach [HBM46], respektive die tägliche Kurzwellen-Morsetelegraphie-Verbindung stellte für viele Jahre die eigentliche 'Nabelschnur' der Schweizer NNSC-Delegation mit der Heimat dar. Eine Telephonverbindung nur schon zwischen Seoul und Panmunjom war ein technisch heikles Unterfangen: das System war noch gänzlich manuell, man musste sich durch verschiedene US-Forces Telephone-Exchanges durchfragen. An eine verlässliche Verbindung in die Schweiz auf diesem Wege war nicht zu denken. Eine zuverlässige Verbindung Schweiz-Korea konnte nur aus einer Kurzwellen-Funk-Verbindung bestehen. Mit Sprechfunk konnte man ab und zu nur gerade ein kurzes Grusswort durchsagen, deshalb kam nichts anderes als die Morsetelegraphie in Frage, was weit effizienter und schneller war, als Telegramme per Sprechfunk zu übermitteln.


Bild: Funker Kpl Max Rüegger an der Funkstation (Rufzeichen HBM46) auf dem Kasernen-Areal Bülach (Holzbaracke).




Bild: Funker Kpl Max Rüegger ['zivil': HB9ACC] bei einer Morse-Ubermittlung in Panmunjom, 1964.

Zum Thema Koreafunk hat Dr. Martin Boesch einen interessanten Beitrag auf dem armyradio.wiki verfasst:

'Koreafunk' auf armyradio.wiki




Historische Tonbeispiele von Radio Schweiz/ Bernradio:

Letztes Morse-CQ von HEB im Jahr 1990
Gemischter Morse/PACTOR-CQ-Ruf um 2010



Bild: Radio-Station Prangins in der Frühzeit




Bild: Ein Teil der Sendestation HEB in Prangins um 1980. (CC) BY SA 4.0 Bildarchiv ETH Zürich.



Bild: Ein Teil der Empfangsstation HEB in Riedern um 2013. (CC) BY SA 4.0 Stefan Siegenthaler.






Die Reduit-Kurzwellensender (Hirzenboden usw.) werden auf folgendem Link behandelt:

https://www.sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/mittelwellensender-beromuenster2.html






Interessantes Phänomen auf Kurzwelle: Das Kurzwellen-Echo.

Mitunter empfängt man den selben Sender "vorne um die Erdkugel" und "hinten um die Erdkugel" herum, also über beide Kreis-Ausschnitte eines Grosskreises. Auf Grund verschiedener Distanzen und damit unterschiedlicher Laufzeiten ergibt sich ein Echo:

Audioclip Echo-Empfang 1 (mp3)

AudioClip Echo-Empfang 2 (mp3)


Die technische Radiogeschichte der Schweiz ab 1905 ist unter folgendem Link beschrieben, inklusive Reduitsender Melchsee, Klewenalp, Hirzenboden, Emmetten, ...

https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/mittelwellensender-beromuenster2.html.




Die Geschichte der drahtlosen alpinen Hütten-Telefonie und der Rufsysteme
(PTT Autoruf, Eurosignal):


https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/drahtlose_huetten_telefone.html




Zahlensender auf Kurzwelle, OTP-(One Time Pad-)Verschlüsselung

https://sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/audio/audio.htm






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Anhang:



Gelang Marconi wirklich die erste transatlantische Funkverbindung bereits im Jahr 1901? Es gibt auch wohlbegründete Zweifel. Vielleicht hatte er einfach Glück gehabt, dass dies später mit wesentlich besseren Ausrüstungen dann effektiv und zweifelsfrei gelang.

Eine wissenschaftliche Abhandlung dazu