1. Zahlensender, Agentensender und Geheimsender auf Kurzwelle


Seit dem 'Kalten Krieg' und heute wieder zunehmend können Zahlensender auf Kurzwelle gehört werden. Die Zahlen werden natürlich nicht 'online' herunter gelesen, sondern das Ganze war mechanisiert und ist heute digitalisiert. Die Meldungen sind unknackbar, da Einmal-Codes (OTP) verwendet werden. Der angewandte Kurzwellen-Funk hat gegenüber dem Internet entscheidende Vorteile: Ein unverdächtiger Weltempfänger genügt. Es gibt demnach keine apparativen Beweisstücke und auch keine Spuren auf dem Signalweg.

Ein erstes Audio-Beispiel: Gongstation G03 am Weltempfänger:


Zahlensender-Szenen (Film-Ausschnitte):


Empfang und Decodieren:

Der Illegale (1971)
Empfang und Decodieren:

Der Westen leuchtet (1981)



Frei konfigurierbare PC-Simulation des sprechenden Zahlensender-Generators STASI 32620:



Stasi 32620, digital, Lochstreifen-Steuerung, ab ca 1980.
Einzige Voraussetzung: Der VLC-Mediaplayer ist auf dem PC installiert,
oder ein anderes Programm, das eine Playlist abspielen kann.

1. Lade die ZIP-Datei des folgenden Links herunter. Sie enthält alle relevanten wav-Dateien auch Pause und Signet.
2. Entzipe die ZIP-Datei in einen neu zu erstellenden Ordner C:\Zahlensender [wichtig, da dieser Ordner-Name in der playlist definiert ist].
3. Klicke im besagten Ordner die Datei Zahlensender_Beispiel.xspf (= VLC-playlist) an.
4. Der VLC-Player wird automatisch geöffnet und nach dem Gongsignet beginnt die 'German Lady' zu sprechen.

Eigene Meldungen erstellen:

Da im Ordner C:\Zahlensender alle relevanten wav-Dateien vorhanden sind, kann man sich leicht und schnell eine eigene playlist zusammenstellen. (Zum Beispiel so: Gewünschte Dateien aus dem im WinCommander oder Explorer geöffneten Ordner 'Zahlensender' mit der Maus in eine leere playlist des VLC-Players ziehen.)





Weitere Hörbeispiele:



Zahlensender deutsch gesprochen
G-Station Beispiel 2
G8-Station Beispiel 3
G4-Station Beispiel 4
Deutscher Freiheitssender 904 (Signet [Melodie: Beethovens Neunte Symphonie]) [Mittelwelle 904 kHz]
Sender "Schwedische Rhapsodie"
(Erkennungsmelodie: Schwedisches Volkslied)
Sender "Schwedische Rhapsodie"
Sender "Gongstation" Bsp.2 G03
Signet
Sender "Gongstation" G03
Signet + Text
G-Station Beispiel 1
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 1) [Mittelwelle 904 kHz]
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 2)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 3)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 4)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 5)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 6)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 7)
Deutscher Freiheitssender 904 (Beispiel 8)
Gx-Station Beispiel 1
Gong Text 2
Schwedische Rhapsodie A
Schwedische Rhapsodie B
Das sogenannte 'Stuttgarter Kabelattentat'. Original-Mitschnitt des Unterbruchs von Hitlers Rede in der Stadthalle Stuttgart 1933
Mossad
Mossad, E 10 mit einsetzendem chinesischen Störsender 'Firedrake'
BND Sender YB
CIA
Russland für Tajikistan
KGB (deutsch)
Schneller Morse_Zahlen-Sender (unbekannte Herkunft)
Tonfrequenzmodulation
Jeder Tonhöhe entspricht eine Zahl
Top-Spion "Topas" lieferte NATO-Raketenpläne
an den Osten (Treffpunkt via Agentensender)
Geheimnisvolles Signet (G20)
Eine neuere Aufnahme vom 12. März 2012, also lange nach Ende des "Kalten Krieges".
"947": Agenten-Nummer, "494": Meldungs-Nummer, "15": Anzahl Fünfergruppen.






2. Auslandempfang: Potenzielle Todesstrafe

Während des 2. Weltkrieges war in Deutschland das Abhören ausländischer Sender, z.B. des Londoner-Rundfunks bei Androhung der Todesstrafe verboten. Tausende taten es dennoch mit Kopfhörern (um nicht ausserhalb der Wohnung gehört - und verraten - zu werden).

Beispiel Londoner Rundfunk: Akustisch/Musikalisch ertönt immer das Muster di-di-di-daa ! Das ist in Morseschrift " . . . - " also "v" für victory (Sieg). di-di-di-daa bedeutet aber nicht nur den Buchstaben "v" im Morsealphabet, sondern entspricht auch den Anfangstönen von Beethovens Fünfter Symphonie, die gemeinhin auch als "Schicksalssymphonie" bezeichnet wird.
Das Glockenspiel ertönt vom weltberühmten "Big Ben" in London. Auch die Nachkriegs-Erkennungsmelodie der BBC (British Broadcasting Corporation) geht auf dieses "v" - bzw. die Schicksalssymphonie - zurück, allerdings jetzt mit aufsteigender Tonfolge:

Originalaufnahme des damaligen Londoner-Rundfunks [Mittelwelle]
Nachkriegs-Erkennungsmelodie der BBC




3. Radio-Signete Schweiz

1931 begann das Radio sprachregional in der Schweiz mit leistungsstarken 'Landessendern' (z. B. Beromünster für den deutschsprachigen Landesteil). Bei den folgenden historischen Erkennungs-Melodien dieser Studios kommen immer 'Musikdosen' zum Einsatz, da deren Präzisions-Herstellung eine (West-)Schweizer Spezialität war und ist.

Zur Zeit des 2. Weltkrieges wurde in Schwarzenburg/BE der Kurzwellensender Schwarzenburg errichtet, der auf der ganzen Welt gehört werden konnte. Zuletzt sendete 'Schweizer Radio International' über Satellit und Kurzwellen-Sender an andern Standorten: Sottens (Westschweiz), Jülich (Deutschland) und Montsinéry (Französisch Guiana, Südamerika).
Die Erkennungsmelodie bzw. das Signet war 70 Jahre lang dasselbe geblieben [Wiedererkennungswert]. Der Sendebetrieb auf Kurzwelle wurde am 30. Oktober 2004 eingestellt. Der einst schlanke und effiziente Dienst wurde wahrscheinlich - wie so manche Organisation - zu stark aufgebläht und schliesslich unbezahlbar und es kam noch die Elektrosmog-Hysterie dazu.

Studio Zürich
("Chumm Bueb und lueg...") [Mittelwelle]
Studio Bern
("Zit isch daa...") [Mittelwelle]
Studio Basel
("Z'Basel am mim Rii...") [Mittelwelle]
Musigwäle 531 / Musikwelle [Mittelwelle 531 kHz] (Anfangszeit, als noch die Musik und nicht das Geschwätz im Vordergrund stand)
Studio Lugano
Signet/Erkennungszeichen/Pausenzeichen Tessin und Ansage 'Radio Monte Ceneri, Studio di Lugano' ("Ambrosianisches Kirchengeläut von San Giorgio/ Castagnola": "Oratorio della Madonna Addolorata" aufgenommen um 1950). [Mittelwelle]
Schweizerischer Kurzwellensender Schwarzenburg ("Luegit vo Bärg und Tal...")



4. Historische Aufnahmen

Am 5.10.1957 wurde als erster künstlicher Erd-Satellit der russische Sputnik 1 ins All befördert, ein Paukenschlag für den Rest der Welt. Im Folgenden die Originalsignale, die an einem guten Radio gehört werden konnten.

Ein anderer Schock traf die Schweiz am 1. Sept. 1939: Der Bundesrat beschliesst die Mobilmachung der Schweizer Armee.




Hier ein Bild des unten hörbaren ersten künstlichen Erdsatelliten SPUTNIK 1 (Russland) mit seinen Antennen.


VideoClip Sputnikempfang durch Funkamateur:

(Aus: Schweizer Film-Wochenschau, 1957)

Sputnik 1 [Empfänger 1]
Sputnik 1 [Empfänger 2]
Sputnik 1 [Empfänger 3]
Original Radio-Nachrichten 5.10.1957 (Abschuss des Sputnik 1) [Mittelwelle]
Mobilmachung: Bundesrat Philipp Etter auf Radio Beromünster am 1. Sept. 1939
Hallo Beromünster, hier spricht Heiner Gautschy in New York (22.11.1963) (Attentat J.F.K.) [Mittelwelle]
Signet der Landesausstellung 1939 in Zürich
Signet der Landesausstellung 1964 in Lausanne




5. Verschiedene Tonsignale/Erkennungsmelodien



Radio Wolna Europa [Radio Freies Europa in Polnisch]
Radio Wolna Europa mit einsetzendem Störsender
Belgium BRTF for Africa
Radio Sofia, Bulgarien
Glockenspiel von Radio Hilversum/NL
Radio Vatican (Original) [Mittelwelle]
Radio Prag vor der Teilung der Tschechoslowakei
Radio Prag nach der Teilung der Tschechoslowakei
Radio Budapest
Radio Bulgarien
Radio Italiana
Radio France International
TWR Monte Carlo [Mittelwelle]
UdSSR 1
UdSSR 2 (Mayak)
UdSSR 2 (Mayak) andere Aufnahme
China (Auslanddienst um 1995)
China (Auslanddienst 2018)
Süd-Afrika
Zahlensender östlicher Herkunft (Signet)
Ein Signet der RAI
Radio Beograd 684 kHz [Mittelwelle]


6. Wenige Beispiele legendärer Weltempfänger:





Braun T1000 (1963)





NordMende Globetrotter TN 6000 (ca 1968)




Zenith Transoceanic 3000 (60er Jahre)




Zenith Transoceanic 7000 (70er Jahre)
Letzter Vertreter dieser legendären Serie, bereits "Made in Taiwan".




NordMende Globetrotter TN 6001 (70er-Jahre)




Blaupunkt Supernova (70er-Jahre)




Der legendäre Barlow Wadley (70er-Jahre)




Grundig Satellit 2100 (70er Jahre)




Grundig Satellit 650 (80er Jahre)




Philips - Antoinette Transworld de Luxe L6X38T/22 (um 1967)




Ein neuerer Empfänger (leider nicht mehr 'Made in Europa')