Der Seilbahn-Schaden entstand wegen eines auf das Tragseil gefallenen Baumes während eines heftigen nächtlichen Schneesturmes. Das Tragseil war aus dem Sattel gesprungen, was man von der Bergstation aus nicht sehen konnte. Der Baum lag mit abgetrenntem oberen Teil am Boden. Auf der Probefahrt am kommenden Morgen - nach nächtlichen Stürmen wurde jeweils eine Probefahrt ohne Personen durchgeführt - riss die Kabine den Mast um. Auf dem Bild sehen wir, dass es sich um einen 'zweistöckigen' Mast handelt (Mast Nr. 9):
Auf Schönhalden gab es im Laufe der Zeit vier verschiedene Skilifte. Der erste Skilift führte vom Kleinwildenberg bis zum Kurhaus, machte aber noch Probleme, nicht nur wegen des 1954 verspäteten Schneefalls. Das Bild zeigt diesen ersten Skilift auf einer Neujahres-Karte:
Hier 3 Fotos vom zweiten und funktionierenden Skilift auf der Schönhalde. Das Material stammte von der ersten Erz-Luftseilbahn Gonzen. Letztere versah ihren Dienst bis 1939 und wurde im Zusammenhang mit dem Brand der alten Malerva durch eine neue Luftseilbahn ersetzt.
Später baute Linsi einen etwas längeren Lift vom heutigen Spielplatz aus. Nach der Gründung der Aktiengesellschaft "Skilift- und Seilbahn Kleinberg AG." wurde der vierte und letzte Lift erstellt und der war im Winter 2013/14 zum letzten Mal in Betrieb.
Die Militärseilbahn Bad Ragaz - Furggels/St. Margretenberg
Das folgende Bild gibt eine Gesamtsicht der Militär-Seilbahn Furggels/St. Margretenberg im Jahr 1942. Sie wurde für den Festungsbau errichtet. Ganz unten auf dem Foto das Dörfchen Furggels/St. Margretenberg. Die Bahn scheint nur 'geschlängelt', weil sie nicht genau von oben fotografiert wurde; Norden ist im Bild oben:
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Das folgende Bild (1942) zeigt oben die Talstation an der Ueberlandstrasse Ragaz - Mastrils (heute: Bad Ragaz/Golfplatz) und am unteren Rand einen Mast:
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Das folgende Bild zeigt die Bergstation und 5 Masten:
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Ein Foto um 1940 vom Bau der Militär-Luftseilbahn für den Bau der Festung Furggels:
Bild: Archiv Hitsch Rutzer; Original vermutlich Foto Fetzer Bad Ragaz
Die historischen Militärseilbahnen über den Risetenpass und den Pragelpass
Für das historische unterirdische Militärspital Lochezen/Walenstadt und die Festungen im Sarganserland (2. WK) suchte man eine Notverbindung ins Innere des Reduits zur Umgehung der allenfalls gesperrten Wege beim Kerenzerberg (Bahn/ Strasse) und/oder in der Linthebene. Diese Transportkette führte via 2 Militärseilbahnen (MLS) über den Risetenpass (4.8 km lange MLS schräge Länge; 2 Sektionen) und den Pragelpass (9.6 km lange MLS schräge Länge; 3 Sektionen) ins Muotatal:
Bild: Militär-Seilbahnen blau, Strassentransport (rot).
Die Militärseilbahn Risetenpass:
Linienführung: Walabütz (im Weisstannental) -- Oberer Plattnerboden -- Risetenpass -- Unterstafel (im Chrauchtal).
Fotogalerie (Bilder anklicken)
(Basierend auf Luftbild-Dienst 1946 swisstopo)
Linienführung auf der Landeskarte; swisstopo.
Die Fahrzeit über den Pass dauerte etwa 40 Minuten. Verwendet wurden (an das Zugseil) kuppelbare Fahrzeuge mit je bis 500 kg Ladegewicht. Für den Abstand zwischen den Wagen mussten mindestens 400 m bzw. 200 Sekunden eingehalten werden, das entspricht einer Geschwindigkeit von 2 m/s oder 7.2 km/h.
Erste Projekte für eine Standseilbahn vom Tal aus in die Flumserberge (ab Mols und ab Flums) gehen auf die 1930er Jahre zurück (Mols 1932, Flums 1935). Allerdings wurde keines dieser Projekte realisiert. Auf folgender Karte sind die rekonstruierten Streckenverläufe der beiden Standseilbahn-Projekte eingezeichnet (gemäss Konzessionseingaben). Die Standorte der Anfangs- und End-Stationen sind genau, die Linienverläufe dagegen orientieren sich möglichst genau an der Topografie und an den Beschreibungen in den Dokumenten der beiden folgenden Links:
Quelle:
Standseilbahn_Mols-Flumserberge (1932) (pdf)
Standseilbahn_Flums-Flumserberge (1935) pdf)
Von Flumser Seite aus wurde offenbar die Variante Oberberg favorisiert (siehe pdf-Texte):

Karten-Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Perspektive der Molser Bahn:
Das Projekt einer Standseilbahn von der Schilsbrücke/Flums zum Oberberg oder Tannenboden (zeitgenössisch):

Die Maximalsteigung von 51% bei der Molser Bahn wird in folgendem Bild deutlich:
ExkursStandseilbahn oder Luftseilbahn
Beide haben Vor- und Nachteile. Standseilbahnen sind zwar teurer als Luftseilbahnen, haben aber auch Vorteile, z. B. Starkwind-Resistenz (Betriebs-Sicherheit), wetterunabhängige Evakuationsmöglichkeit, Schwertransporte. Ein Beispiel einer modernen neuen Standseilbahn ist die Stoos-Bahn.
Dazu ein kurzer Video-Clip aus einem 'sicheren Tunnel' der Stoosbahn: Auf Bergfahrt links im obersten Tunnel der neuen Stoosbahn befindet sich eine beleuchtete Gedenk-Nische für die Heilige Barbara. Hier ein Kurz-Video anlässlich einer Dienstfahrt:
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Die alte und neue Luftseilbahn Unterterzen - Oberterzen - Tannenboden/Flumserberg
Die erste realisierte Bahn auf die Flumserberge war in den 1950er Jahren die Luftseilbahn LUT (Luftseilbahn Unterterzen - Tannenboden) mit Mittelstation in Oberterzen. Die 1. Sektion Unterterzen - Oberterzen wurde 1954 eröffnet, die 2. Sektion Oberterzen - Tannenboden 1955. Die folgende Bildergalerie zeigt in freier Zusammenstellung Bilder der ersten Kabinenbahn und Bilder vom Bau der (Nachfolge-)Gondelbahn:
Um 1954 wurden die beiden (leider einander konkurrenzierenden) Pizolbahnen in Betrieb genommen. Beide waren Gondelbahnen, aber mit verschiedenen Systemen:
Die (Einseil-) Bahn Wangs - Maienberg - Furt (1954 bis 1975) hatte ein Umlaufseil mit in gleichen Abständen fix am Tragseil angeklemmten Haltebügeln - sogenannte Mitnehmer - für die in den Stationen ein und aus zu hängenden Kabinen (Oehler Mitnehmerkupplung).
Funktionsweise:
Zur Abfahrt wurde eine Kabine über eine leicht abfallende Startschiene beschleunigt und danach durch einen Mitnehmer eingehängt/mitgenommen und so mit dem Förderseil fix verbunden. Ein Verschluss verhinderte unbeabsichtigtes Öffnen der Klemme während der Fahrt. Ausgekuppelt wurden die Kabinen durch Anheben - jetzt in einer etwas aufsteigenden Führungsschiene.
Sehr interessant war die technisch gewaltige Anlage der Mittelstation Maienberg und natürlich die Durchfahrung derselben in einer Gondel. Nach der Einfahrt und Abkuppelung vom Seil wurde die Kabine in einer Schienen-Kurve um 180° gewendet, durch die ganze Station (von einem Bahn-Angestellten!) zurückgestossen und nach einer neuen 180°-Wendekurve in die Startstrecke zur zweiten Sektion eingeschoben (Durchgänger-Betrieb ohne Umsteigen).
Die Bahn Bad Ragaz - Wildboden - Pardiel hatte getrennte Trag- und Zugseile. Die Kabinenhalterung klemmte sich für die Fahrt am Zugseil fest. Bei der Mittelstation musste man ebenfalls nicht umsteigen.
Bilder der ersten Bahn Wangs-Furt:
Die Einfahrt zur erwähnten Mittelstation Maienberg (über Wangs):

Es folgt eine Gesamtansicht der Mittelstation von oben. Der schon erwähnte ('Zick-Zack'-)Hin- und Herlauf der Gondeln im Innern des Gebäudes kann am Bild leicht nachvollzogen werden. Wenn man genau hinsieht, lassen sich bei der talseitigen rechten Ecke des Gebäudes noch Spuren des Einfahrt-Gestänges der unteren Sektion ausmachen. 1. und 2. Sektion waren im Landkarten-Grundriss parallel verschoben:
Das folgende Bild zeigt die legendäre OEHLER-Mitnehmerkupplung dieser Bahn im Detail. Es stammt aber von einer anderen Bahn, wie am geraden (statt'filigran' gebogenen) Arm des Ausgleichsgewichtes zu erkennen ist. Letzteres sorgte für senkrechtes 'am Seil hängen' bei unbelegtem Mitnehmer.:
Während die Bahnen von Wangs aus immer das selbe Trasse benutzten (momentan läuft dort die dritte Bahn), wurde die zweite Bahn von Bad Ragaz aus an einem andern Standort aufgabaut und führt heute ohne Mittelstation direkt nach Pardiel. Auf der folgenden Karte sind die Streckenführungen zu sehen:

Bild:
blau: historische Bahn; rot: heutige Bahn; Grundlage: swisstopo
Die Ex-Militärseilbahn Mels/Ragnatsch - Palfries
Ein interessantes Projekt - und Demo-Objekt moderner juristischer Schildbürgerei - ist die zivile Nutzung der ehemaligen militärischen Palfriesbahn.
Nach 16(!) Jahren 'Rechtsweg' war die Bahn Ende 2015 endlich im Besitz der Betriebsbewilligung.
Die folgenden 9 Fotos wurden am 01.10.1940 von der Firma Oehler Aarau aufgenommen.Sie sind heute beim Verkehrshaus der Schweiz in Luzern aufgehoben und digital archiviert bei MEMOBASE.
Die Mastnummern folgen der
militärischen Norm. Der Doppel-Mast hat also die Nummer '2-3' (Vgl. MLS Risetenpass).
Foto: Rettungsübung beim Mast 2-3; Quelle: Webseite Seilbahn Palfries
Schon bald bekamen die Mastkronen einen Aufbau zum vereinfachten Unterhalt:

Die Palfriesbahn im November 1995
[(c) taco]:

Die Mastkronen-Aufbauten und neuen Zugseilführungen ändern das Erscheinungsbild gegenüber dem Ursprungszustand deutlich:
Die Palfriesbahn im Schweizer Seilbahn-Inventar (Geschichte und Technik)
Webseite der Seilbahn Palfries
Militär-Seilbahn Lüsis (Walenstadt) - Nideri
Der Nideri-Pass (Walenstadt - Voralpsee - Rheintal) wurde als Risikofaktor für Angriffe in den rückwärtigen Raum der Abschnitte Seeztalsperre eingestuft. Demzufolge wurde eine Militärseilbahn (MSB) Lüsis-Nideri gebaut. Die Bergstation dieser Militärseilbahn war Teil des Infanteriewerkes Nideri.
Die folgenden Bilder
[ (c) taco ] zeigen einen Rückblick und heutige Spuren dieser MSB:
Die Transport-Seilbahn Oberterzen - Seebenalp (Hotel)
(Schräge Länge alt/neu ca: 2.5/2.3 km, Höhendifferenz alt/neu ca: 960/950 Meter)
Diese Luftseilbahn ist bereits auf einer Luftaufnahme von 1953 zu sehen. Sie wurde ursprünglich - wie damals üblich - wohl mit Holzmasten aufgebaut. Diese wurden später durch (Occasions-)Metallmasten ersetzt. Um 2020 wurde die Bahn letztmals erneuert. Die Vorgänger-Bahnen wurden durch ein Umlaufseil bewegt und der Laufwagen rollte zugleich auf dem in Gegenrichtung laufenden Teil des Umlaufseiles, welches so auch als Tragseil diente (siehe Fotogalerie). Das ergab 'exotische' Mastüberfahrten (Grössere Rollen des Fahrwagens rollten über kleinere Rollen an den Masten). Speziell die Funktion des Niederhaltemastes bei Oberterzen war eindrücklich (siehe Video weiter unten). Die gesamte Konstruktion der Vorgänger-Bahnen war an sich genial, aber etwas gar spartanisch.
Die heutige Bahn hat ein (fixes) Tragseil und ein umlaufendes Zugseil. Bei der Erneuerung wurde ausserdem die Talstation bergwärts versetzt, sodass keine Unterkreuzung mit der Hochspannungsleitung mehr stattfindet, denn so wird eine mechanisch aufwendige Niederhalte-Technik bei der Unterkreuzung der Hochspannungsleitung umgangen und ein gewisses Berührungsrisiko (Mastbruch; ...) eliminiert. Zugleich wurde die neue Talstation ein paar Meter seitwärts/westwärts versetzt, wahrscheinlich um einen leichten Seitwärts-Knick im untersten Abschnitt der Bahn zu eliminieren. Die Masten sind teilweise nicht gerade 'militärisch perfekt' ausgerichtet (siehe dazu auch folgende Foto-Galerie). Heute werden 2 Mast-Typen verwendet. Bei einem Typ erinnern die Mast-Querträger an die alten Masten der Zweier-Sesselbahnen Tannenheim-Prodchamm.
Von der ursprünglichen 'Holzmasten-Bahn' konnte nur noch ein Luftbild mit Talstation und Niederhalte-Gerüst bei der Hochspannungsleitung gefunden werden:
Foto: W. Friedli 19.5.1953; ETH-Bildarchiv
(Historisches) Kurz-Video (mit Ton, speziell während der Niederhalte-Mast-Durchfahrt):
Passage am ehemaligen Niederhalte-Mast 1 [mp4]
Beispiel eines Spindelkopierwerkes 'historischer' Luftseilbahnen
Die 'Gewindestange' (korrekt: Spindel) ist mit dem Antrieb der Bahn mechanisch verbunden und dreht sich proportional zur Bewegung der Bahn. Der 'Läufer' mit dem Zeiger (eine Art grosse Schraubenmutter) wandert dabei über die Skala und zeigt den momentanen Aufenthaltsort der Gondel an.