![]() ![]() Grundlegende historische VorgabenIn der Bibel ist von geschichtlich bekannten Personen die Rede: dem König Herodes, dem römischen Kaiser Augustus, Quirinus u.a.. Aus anderen historischen Quellen ist bekannt, wann diese gelebt haben und wann sie gestorben sind.Das engt die Zeit der Geburt Jesu auf ein schmales Fenster von nur knapp vier Jahren zwischen etwa 7 vor Chr. bis 4 vor Chr. ein (nicht Jahr '0', wegen historischer Kalender-Korrekturen). |
![]() Die Keplersche Konjunktion von Jupiter und Saturn auf einer exklusiven Weihnachtskarte. |
Am Anfang stand eine Himmels-Beobachtung Keplers:Johannes Kepler[* 27. Dezember 1571jul.; † 15. November 1630greg.]Im Jahr 1603 wurde Kepler Zeuge beginnender interessanter astronomischer Phänomene: Ab dem Weihnachtsmorgen 1603 beobachtete er von seinem Fenster in Prag aus eine ganz besondere Planetenkonstellation: Jupiter und Saturn in einer (ersten) Planeten-Konjunktion (enge Planetenbegegnung). Im Verlauf von Monaten stellte Kepler zwei weitere Konjunktionen dieser beiden Planeten fest, begleitet (am selben Ort) von einer (zufälligen) Supernova (letztere hat aus heutiger Sicht [Konradin Ferrari d´Ochieppo] natürlich nichts mit den Planeten Jupiter und Saturn zu tun). Dies alles geschah im Sternbild der Fische (siehe obiges Video). Diese Erscheinung - mit der (zufällig) am selben Ort folgenden hellen Supernova - brachte Kepler auf die Idee, dass der berühmte Stern von Bethlehem (vermeintlich die Supernova) infolge der Konjunktion der beiden Planeten entstanden sei. Kepler vermutete: Auch der Stern von Bethlehem wurde durch eine solche sehr seltene zeitlich kurz aufeinanderfolgende dreifache Begegnung der hellen Planeten Jupiter und Saturn im Sternbild 'Fische' ausgelöst. Johannes Kepler war der erste, der Planetenbewegungen mathematisch exakt berechnen konnte (vorwärts und rückwärts) und dies auch für lange Zeiträume. Kepler rechnete nun die Planetenverläufe zurück und kam dabei zum erstaunlichen Ergebnis, dass sich zur Zeit der Geburt Christi ebenfalls eine sehr seltene dreifache Planetenkonjunktion zwischen Jupiter und Saturn im Sternbild Fische abgespielt haben musste. Das kann heute auf jedem PC mit einem Astronomieprogramm nachgeprüft werden, siehe obiges Video: |
![]() STELLARIUM-Berechnung für das Zodiakallicht am 04.12.-07(am PC -06); ~1 km vor Bethlehem |
Konradin Ferrari d’Occhieppo[Oesterreichischer Astronom * 9. Dezember 1907; † 18. März 2007.]Er erkannte:
Ferrari D'Occhieppo: '... als die Dämmerung in dunkle Nacht übergegangen war; zeigte sich zwischen Süden und Südwesten ein zarter unscharf begrenzter Lichtkegel, das Zodiakallicht. Von Jupiter, der im Süden nächst der Spitze des Kegels stand, schien ein Lichtstrom auszugehen, welcher nach unten hin zugleich breiter und heller wurde. Deutlich hoben sich von der Basis des Lichtkegels die Umrisse der Hügelkette und beim Näherkommen auch die flachen Dächer einzelner Häuser von Bethlehem ab. Vom Einbruch der Dunkelheit an bis zu dem mehr als zwei Stunden späteren Aufgang des Mondes wies die Achse des Lichtkegels beständig auf dieselbe Stelle des Horizonts und zeichnete dadurch einen kleinen Teil der Ortschaft, zuletzt vielleicht sogar ein bestimmtes Haus vor den umliegenden aus. Es ergab sich der Anschein, als wäre der Stern selbst stehen geblieben über der Stelle, wo das Kind war'. |
Schlussbetrachtung / Fazit:Das interessante, aber komplexe Thema wird in wissenschaftlichen Kreisen offensichtlich kontrovers diskutiert (Widersprüche selbst bei ausgewiesenen Experten). Dabei geht es nicht um die himmelsmechanisch astronomischen Vorgänge an sich (diese sind allseitig anerkannt), sondern um den Zusammenhang 'Matthäus-Bericht und real-astronomische Himmelserscheinung'. Ein ausserordentlicher Zufall wäre allerdings die erstaunliche 'Parallelität' des Matthäus-Berichtes einnerseits und der astronomischen und historischen Ereigniskette (Kepler - d’Occhieppo) anderseits, denn diese astronomische 'Ereigniskette' ist sehr selten: .... 861 v. Chr., 7 v. Chr., .... .Man kann aber natürlich auch eine transzendente Erklärung geben: Philosophisch ist entscheidend, dass diese Überlieferung des Matthäus im Geist der Menschen überhaupt zwei Jahrtausende überlebt hat und sich über die ganze Welt verbreitet hat und nicht ob sie real gerade dieserart stattgefunden hat. Der philosophische Sinngehalt des Jesus von Nazareth als Prediger für Menschlichkeit und Gottesliebe über alle Zeiten hinweg hängt nicht an der exakten realen Geburtsgeschichte, sondern an seiner Wirkung, die er als Wanderprediger auf seine Zeitgenossen hatte und die dann seine Lehre nach seinem Kreuzes-Tod und Pfingsten(!) weltweit verbreiteten. |
Wie wurde ein Komet mit Schweif zum Weihnachtsstern? | ||
![]() Giotto di Bondone um 1305 |
![]() Beispiel: Komet Neowise am 20. Juli 2020 ab Flums/Tannenboden |
Unter dem Eindruck der Wiederkehr des Halley'schen Kometen im Jahr 1301 malte der florentinische Künstler Giotto di Bondone um 1305 die Anbetung Jesu durch die drei Weisen aus dem Morgenland, wobei er den Stern von Bethlehem deutlich als Kometen gestaltete (siehe Bild links). Giottos Darstellung förderte die falsche Auffassung, es sei der Halley'sche Komet gewesen. Heute kann man zurückrechnen und so zeigen, dass kein (bekannter) Komet zum entsprechenden damaligen Zeitpunkt sichtbar war (ausser gemäss einer chinesischen Quelle, was aber wieder zu Problemen führt). Rein hypothetisch wäre der einmalige Besuch eines Kometen - der nicht unbedingt zu unserem Sonnensystem gehören müsste - möglich, aber der wäre wohl auch 'gewöhnlichen' Menschen aufgefallen. |