St. Georgs-Kapelle Berschis, Lourdesgrotte Berschis







Die Lourdes-Grotte (siehe weiter unten) befindet sich auf halber Höhe des markanten St. Georg-Hügels, dessen Kapelle man schon von weitem sieht.



Bild: Die Kapelle St. Georgen und die 'Flumser-Kapelle' mit Churfirsten.




Bild: Die Kapelle im Winter.




Es lohnt sich, den Besuch dieser Lourdes-Grotte mit einer kleinen Rundwanderung zu verbinden. Man beginnt z. B. beim oberen Parkplatz (siehe folgende Karte), geht etwa 20 m auf der Strasse zurück und zweigt nach links auf den Waldweg. Man erreicht so zuerst den Ughüür Brune, später die Lourdesgrotte und dann über den recht steilen Waldweg die St. Georgen Kapelle:



(c) swisstopo; 'kurz gestrichelte' Wege und 2 Parkplätze nachträglich eingezeichnet.



Der "Ughüür Brune"

Über seinen Ursprung gehen die Meinungen auseinander:

'Von den Römern ausgehauen', 'ist eine Gletschermühle', 'bleibt ein Geheimnis'. Interessant ist, dass dem Brunnen das Wasser nie ausgeht. Bei einer Leerung und Räumung wurden eingehauene Treppenstufen gefunden. In historischen Zeiten ist man wohl zur Wasserentnahme in den Brunnen gestiegen.

Der Ughüür Brune wird weiter unten bei den Tafeln des Kulturweges genauer beschrieben.



Die Lourdesgrotte in den 1930er Jahren zusammen mit der Kapelle St. Georgen:





Die Lourdesgrotte noch im Ursprungszustand in den 1930er Jahren:





Die in einer natürlichen Mulde eingebettete Lourdes-Grotte mit ihrer Blumenpracht jeweils im Mai:



Die Grotte wurde 1921 eröffnet, nicht zuletzt als Dank der Gemeinde Berschis für das Verschontbleiben von einer Viehseuche. Aus dem Felsen gesprengt wurde sie von einem Berschner Mineur (Suter?) mit überschüssigem Sprengstoff einer Stollensprengung in Pravizin (Spörri, Flums). Die ursprünglich farbige Bernadette aus Holz wurde leider gestohlen. Die heutige Bernadette wurde darauf hin von Paul Mannhart als Ersatz geschnitzt. Die Grotte gehört nicht der Kirchgemeinde, sondern wird von einer privaten Trägerschaft betreut.

Grotte Berschis


Auf dem Plateau der St. Georgen-Kapelle, dem Ziel früherer Prozessionen von Flums, Tscherlach, Mols und Walenstadt her:





Die beiden über 600-jährigen Glocken [H.J. Gnehm: aus 14. Jhdt.] im Kirchturm (anlässlich der Restauration vom April 2009):

Die kleinere Glocke - hier im ausgebauten Zustand - hat keine Inschrift:





Auf der grösseren Glocke findet man folgende (schriftähnliche) Inschrift:



Kapellen-Glocken


Audio- und Video-Beispiele des Geläutes



(Im Turm drin [= Aufnahmeort] stört der Autobahnlärm nicht, dafür hat man ein in grösserer Entfernung nicht mehr hörbares "Summen mit Schwebung" im Ton.)


Am 3. Juni 2009 erfolgte die Abnahme und Klanganalyse der restaurierten Glocken durch Herrn H. J. Gnehm (Glockensachverständiger, Experte des Bundes). Das folgende Video zeigt einen kleinen Ausschnitt der Einzeltonermittlung mittels Präzisions-Stimmgabeln:






Die beiden Glocken werden 'traditionsbewusst' von Hand geläutet:






Die Siegfriedkarte von 1897 zeigt den Prozessionsweg direkt von der Kirche Berschis weg mit
Fortsetzungs-Variante über die steile Nordwest-Flanke des Georgen-Hügels:


(c) swisstopo



Maiandachten in der Grotte haben bis heute Tradition:


Bild: Prozession zur Maiandacht um 1926




Die Kapelle St. Georgen in den 1940er-Jahren im noch weitgehend 'intakten' Seeztal [Fotoverlag Widmer, Walenstadt]



Und nochmals 20 Jahre früher:


Bild: St. Georgen um 1921. Man beachte den ursprünglichen Bahnübergang Richtung Flums. Quelle: Eidg. Landestopografie, swisstopo.





Die Kapelle St. Georgen auf dem markanten Berschner Hügel




Die Kapelle St. Georgen auf dem markanten Berschner Hügel



'Kraftort', 'Kopfwehloch' und 'BOVIS-Einheit'

Zu den eingangs angedeuteten religiösen Symbolen und Riten können bedingt auch etwa 'Kraftort' und 'Kopfwehloch' gerechnet werden, sofern man die notwendige Sorgfalt anwendet. Wenn man aber von Begriffen wie 'Bovis-Einheiten', 'Erdstrahlen' usw. hört, ist Skepsis am Platz. Es ist besser, wenn man Transzendentes ('Jenseitiges') nicht mit derlei in Verbindung bringt. 'Kraftort' und 'Kopfwehloch' können auch ohne 'Wünschelruten-Bovis' als Orte der Ruhe und echten religiösen Besinnung ihre Wirkung und Bedeutung haben und bedürfen esoterischer Schein-Erklärungen und 'physikalischer Ummäntelung' nicht (Genaueres dazu weiter unten).

Das Kopfwehloch in der Kapelle:

(erstmals 1631 in einem Visitationsbericht erwähnt)




Am sogenannten "BOVIS-Hotspot", na ja . . . :

BOVIS Hotspot




Die kleine sogenannte "Flumser-Kapelle" wird schon im 17. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Sie beherbergt lediglich einen Altarbereich und dürfte für Messen unter freiem Himmel eingesetzt worden sein, wenn sich auf St. Georgen zu viele Gläubige für den doch kleinen Raum der St. Georgen-Kapelle eingefunden hatten:







Der Berschner Hügel und die Sankt Georgskapelle von Osten her gesehen:











Der Kulturweg St. Georgenberg, Berschis

Zu St. Georg Berschis hat Jasmina Mirer als Maturaarbeit Infotafeln getextet, die 2016 aufgestellt wurden.

Das folgende Bild zeigt die Start-Tafel. Der darauf folgende Link (pdf) führt zu den grossformatig abgebildeten Wegtafeln.




Link: Die Tafeln des Kulturweges auf St. Georgenberg





Die Vereinnahmung und der Missbrauch von Physik und (echter) Religiosität durch den 'Kraftort-Hype'

Folgender Artikel ist in der Coopzeitung Nr. 24 vom 9. Juni 2020 erschienen:






In der Nähe ist auch der berühmte Wasserfall des Berschner Baches. Hier ein selteneres Winterbild mit 'Eis-Skulpturen':






Aus der Nähe kann man verschiedene bildliche Darstellungen (Eis-Skulpturen) erkennen, z. B. gegen unten eine Weihnachtskrippe-Szene:






Weiteres zur Geschichte des St. Georgen-Hügels


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