Exkurs: Auf der Suche nach dem verschütteten Stolleneingang der Sohle 1

Von Valentin Schoch, Sargans

In dem heute stark zugewachsenen Gebiet, etwa 90 m westlich des Eingangs zur Sohle 0, findet man noch 3 Gebäude. Zum Teil sind diese aber schon stark verwittert und können deshalb als Ruinen bezeichnet werden. Das nachfolgende Bild zeigt den Einstieg in das stark verwachsene Gebiet in dem sich die drei Ruinen befinden:





Das westlichste Gebäude erreicht man als erstes, wenn man die Suche nach den Ruinen vom Lochezensträsschen aus beginnt. Dieses ist das noch am besten erhaltene Gebäude der drei Ruinen. Es steht auf einem durch eine Bruchstein-Mauer stabilisierten Podest bergseits der oberen Westbahn. Das Gebäude beherbergt nur einen kleinen Raum. Dieser diente wohl als Sprengstoffdepot, wofür die schwere Eisentür und das - für damalige Zeiten - gute und robuste Schloss an der Türe sprechen:








Die beiden anderen Bauten liegen bergseits einer horizontal vom Bahndamm der oberen Westbahn (grün punktiert) abzweigenden Terrasse (blau punktiert). Auf dem Übersichtsbild befindet sich die erste Ruine (Sprengstoff-Magazin) beim blauen Pfeil. Die zweite Ruine, welche sich jetzt auf der Terrasse befindet, ist mit einem orangen Pfeil und zwei 'Forschern' markiert, einer mit Stirn-Lampe auf dem Baum. Die dritte Ruine, welche sich östlich davon auf gleicher Höhe wie die zweite befindet, ist auf dem Foto nur zu erahnen, da diese Ruine noch stärker überwachsen ist als die zweite:





Von der ersten Ruine aus geht man in östlicher Richtung auf eine etwas höhere Terrasse, welche noch relativ gut erhalten ist. Nach einigen Metern stösst man auf die zweite Ruine. Diese hat auf ihrem Dach Schienen ('zweckentfremdete Armiereisen'). Auf dem Bild beachte man Reste von Schienen auf dem Dach des Gebäudes:





Auf dem nachfolgenden Bild stehen wir auf dem höchsten Punkt unserer Projekt-Tour (Gebäude 2). Der Lichtpunkt stammt von meiner Helm-Lampe. Alle 3 Ruinen und die Bahndamm-Mauer der oberen Westbahn sind zu sehen. Die Ruinen werden von einer Riesen-Möve bewacht:





Impressionen des dritten Gebäudes:


Man findet noch alte Isolatoren des selben Types wie im Berg drin beim verschütteten Stollen auf Sohle 1:





Zu rekonstruieren wie der Abwurf früher genau funktioniert hat, war nicht möglich, da die Anlage schon stark verwittert ist und auch grosse Teile davon einsturzgefährdet sind. Hinzu kommt noch, dass alles stark überwachsen ist und dies obwohl wir anfangs Februar 2017 (kein Laub) da waren. Die rätselhaften Schienen auf folgenden Bildern sind für Armierungszwecke verwendet worden:









Folgende beiden Bilder zeigen die 'Grobarmierung mit Schienen':









Diese Gebäude sind alle offensichtlich einsturzgefährdet. Sie sollten natürlich mit grosser Vorsicht und Erfahrung in der Beurteilung solcher maroden Betonstrukturen betreten werden! Dieser Exkurs soll keineswegs eine Einladung oder Anleitung sein, sondern dient ausschliesslich der geschichtlichen Aufarbeitung und Dokumentation.

Wer sich noch weiter in östlicher Richtung im Gestrüpp durcharbeitet, stösst auf die dritte Ruine. Dies ist wahrscheinlich die von uns besonders gesuchte Abwurfanlage. Einzelheiten konnten wir darüber nicht in Erfahrung bringen, da diese Anlage sehr stark verwachsen ist mit dornigem Gestrüpp. Vermutlich sind wir hier sehr nahe am völlig verschütteten Tunneleingang.

Folgendes Bild zeigt diese dritte Anlage. Man kann auch unschwer erkennen, wie stark sich die Natur dieses Gebiet zurückerobert hat und wie schwer es ist, hier noch durchzukommen:




Über die genaue Lage des damaligen Stolleneingangs, der in den Berg führte zur Sohle 1, kann heute nur noch spekuliert werden:

Jedenfalls waren wir ihm sehr nahe.



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