Exkurs

Die legendäre Rundtour


Wegen der nicht mehr gegebenen Begehungs-Möglichkeit dieser exklusiven Rundtour und in Ermangelung historischer Fotos wurden geeignete Bilder aus heute noch zugänglichen Stollen der Seemühle anhand ausführlicher Diskussionen unter 'Ehemaligen' sorgfältig einer Bildbearbeitung unterzogen, sodass sie als Symbolbilder das einstige Rundtour-System noch bestmöglich abbilden.

Bei den Erinnerungs-Diskussionen unter diesen ehemaligen 'Stollen-Hirschen' hat sich folgende Sicht ergeben:

Unter dem bereits gezeigten heutigen Bild mit dem Steinschlagkegel gelangte man durch einen recht engen und etwa 1.7 m hohen Durchgang bis etwa 1990 in eine Art Vorraum mit darauf folgendem markantem Eingangstor zur Rundtour. Es gab damals Diskussionen, ob eine Lore hier noch genügend Platz zur Durchfahrt haben konnte:


Durchgangsstollen zum 'Vorhof' und zum 'Eingangstor' der Seemühle-Hinterzimmer und Rundtour.
Dieser Durchgang zu einer Art Vorraum verlangte Einerkolonne und 'eingezogenen Kopf'.



Ein den erreichten Vorraum abschliessendes markantes und rätselhaftes Eingangstor (folgendes Bild) erinnerte an das Löwentor von Mykene. Einigkeit in den Erinnerungen betreffen sogar kleine Details: Des Tors oberer Querbalken lag nicht in einer Ebene mit den Seitenbegrenzungen. Links bestand das Tor aus Steinwürfeln, rechts aus einer senkrechten nach oben schmal werdenden Steinplatte. Bis etwa 1990 konnte man durch dieses Tor zunächst bis zu einer Ostabzweigung rund 200 Meter weiter in den Berg hinein gehen:


'Mykene-Tor'.
(markanter Eingang)




Das nach dem Tor fehlende Geleise in den engeren und recht unheimlichen Stollen verursachte ein kribbeliges Gefühl. Diese Gesteinswildnis erschien wie eine irrationale Mondlandschaft. Nicht einmal Geleise-Spuren waren noch auszumachen.

Man durchquerte drei voneinander durch kurze Durchgänge getrennte 'Seemühle-Hinterzimmer'. Im Hinterzimmer 1 drehte der Weg von NNW nach NNE, im Hinterzimmer 2 wieder mehr nach N:


Ein 'Hinterzimmer'-Übergang.



Ungefähr 200 Meter nach Passage des Tors erreichte man eine Abzweigung auf recht holprigem Weg. Gefühlsmässig wäre man geradeaus gegangen, die 'Stollen-Hirsche' wussten aber, dass man rechts gehen musste:


Ostabzweigung.

Verpasste man diese Abzweigung, ging es weiter nach Norden zu unbekanntem Ziel in unbekannter Distanz. Die Erkundung dieses Teils wurde schlicht versäumt, da die Kappung des Zugangs nicht öffentlich angekündigt wurde, dies im Gegensatz zu den Seemühle-Sprengungen übertag).

Unsere Rundtour führt jetzt aber bei der Abzweigung nach rechts, also in Richtung Ost.


Manche Stollengänger - mit den damals bescheidenen Taschenlampen - kehrten hier mit mulmigem Gefühl allerdings um und waren erleichtert, als sie die 'rettenden' Geleise wieder erreichten.


Etwa 15 Meter nach der Ostabzweigung musste man eine 'rechtskurvige' Steinhalde hinauf kraxeln und der Weg drehte in Richtung Süden:



Der ansteigende Weg dreht Richtung Süden.




Gelegentlich wurde eine 'Schikane' erreicht: Man musste eine Steinhalde hinunter auf Sohle 0 und gleich über eine anschliessende Steinhalde wieder hinauf zum '1. Stock'. Man träumte hier von einer Brücke, umso mehr, als das Geröll scharfkantig war und Lederhandschuhe, sowie Helm und Bergschuhe, Fremdwörter waren:


'Schikane'.



Genau wurde nicht mehr auf ein Ziel des aufgetauchten Querganges in der 'Schikane-Talsohle' hingeschaut, denn man erwartete im teils recht engen Stollen nur noch das 'Licht am Ende des Tunnels'.




Stollen scheinbar 'ohne Ende'.



Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien rechts am Weg völlig überraschend ein erstes Fenster - siehe folgendes Bild - offensichtlich zum Abbaubecken der Sohle 0 hinunter. Das gab Mut und Vertrautheit:







Heute noch mögliche Spurensuche in diesem Rundtour-Abschnitt über Seitenzugänge (mit Leiter):



Von der anderen Seite des Abbaubeckens aus gesehen kann man einige Fenster sehen. Mindestens 2 davon gehören zur ehemaligen Rundtour. Beispiele in zufälliger Reihenfolge:












Bild: Man beachte hier das Guckloch aus der Rundtour (etwas links über der Bildmitte).




Bild: Ein weiteres Fenster.





Hinter einigen Fenstern auf der Gegenseite des Abbaubeckens war seinerzeit einiges los. Man findet heute noch Bahnspuren. Folgende 3 Bilder geben einen Eindruck, wie es hinter den südlichen Fenstern aussieht. Das Abbaubecken liegt - entgegen dem 'Gefühl' - jeweils links des Bildes - was auch aus der Neigungs-Richtung der Gesteinsschichtung ersichtlich ist:



(c) Valentin Schoch



(c) Valentin Schoch



(c) Valentin Schoch


Die Freude am unerwarteten Auftauchen des Abbaubeckens und damit eines möglichen Fluchtweges dauerte aber nur kurz: Man verschwand zwangsläufig wieder im Berg und verlor den Blickkontakt zum rettenden Abbaubecken. Plötzlich aber stand man oben an einer Steinhalde (Stichwort von weiter oben) und entdeckte gleichzeitig unten an der Steinhalde ein altbekanntes Geleise mit Weiche. Man fühlte sich plötzlich wieder 'zu Hause'. Folgendes Foto aus neuerer Zeit zeigt, wie sich seinerzeit diese erlösende Situation zeigte. Wenn man die Steinhalde hier genau betrachtet, kann man eine neuere Schüttung (zu 'Verschliessungszwecken'?) über einer älteren vermuten:


Foto: Die 'rettende Erscheinung' am Ende der Rundtour; Bildquelle: ogh.ch .


Schnell kam man jetzt wieder zum ersten Dom, aber von der anderen Seite. Diese Steinhalden-Situation heute aus der Gegenrichtung: Ungefähr oben stand man plötzlich an der Steinhalde und entdeckte sofort unten das bekannte Geleise mit der Weiche. Die weissen Pfeile deuten auf die Grenze alte/neue Schüttung:



Man beachte im vorangehenden Bild das Gleisprofil-Relikt rechts in der Steinhalde. Es könnte wahrscheinlich einiges erzählen, auch von der Rundtour. Heute ist dort oben nämlich kein sinnvoller Geleiseeinsatz auszumachen und Vandalen tragen nichts nach oben, sondern werfen nur nach unten.



Die Rundtour (gelb punktiert):





Legende

18 Zwilling-Tunnels (Beginn der Rundtour)
19 Ostabzweigung
20 Steinhalde aufwärts
21 'Schikane', Steinhalde ab und auf
22 Steinhalde 'der Erlösung' ab




Die Sperrung der Rundtour geht auf einen künstlichen Eingriff zurück. Der Raum hinter dieser Sperre wurde 'umgenutzt'. Es werden Sicherheitsgründe [Fallgruben für unvorsichtige und (zu) wagemutige Schüler, oder einfach möglicher Orientierungsverlust] genannt. Dies ist aber wohl eher eine 'Alibi-Begründung'. Was mit dieser Rundtour am Ende der Welt passierte, wird später unter Geschichte/Geheimnisse nochmals thematisiert.



Ende Exkurs




Präzise zurück zur vorangehenden Seite: Zurückbutton des Browsers