Exkurs: Der Bruchweg

(Von Valentin Schoch)

Der Bruchweg vom Wegkreuz am Lochezensträsschen ins Bergbaugebiet hinauf taucht auf einer Landkarte erstmals 1883 auf. Erbaut wurde er 1866 durch Tröger. Der Weg musste einige Male neu geführt werden, vor allem im unteren Bereich. Er wurde nicht nur als Zugangsweg zum Bergbaugebiet benutzt, sondern auch zum Auffangen von (absichtlich) herabrollenden Marmorblöcken aus dem Abbaugebiet, damit diese nicht 'im See verschwanden' oder durch zu schnelle und zu viele Aufschläge zerbrachen und damit wertlos wurden:


Der Bruchweg auf der Siegfriedkarte von 1883


Unten erwies sich der Bruchweg als zu steil - man wollte wohl eine kritische Schräghangstelle vermeiden (siehe weiter unten) und kam auch in den Bereich der Seemühle, was zu einer Verlegung führte:


Bild: Fotografie von 1893 mit steilem Einstieg des Bruchweges




Bild: Der Bruchweg 1945



Ab Landeskarte 1954 hat der Weg den heutigen Verlauf. Das folgende Bild zeigt von oben nach unten eine Brücke des heutigen Weges, darunter eine noch vorhandene Stützmauer des Vorgängerweges vom vorangehenden Bild, dann den Bahndamm der Ostbahn und schliesslich das heutige Lochezensträsschen. Der Bruchweg-Einstieg war ursprünglich noch weiter westwärts:





Auf einem Radarbild ist noch der ein paar Meter tiefer liegende Vorgänger-Bruchweg durch das Gestrüpp hindurch deutlich erkennbar. Er endet beim obersten Auswurf-Tunnel/Stollen der Seemühle:


alti3d-Radar; (swisstopo)



Der Hangrutsch von 1916 machte wieder eine Reparatur mit Teilverlegung nötig und schliesslich wurde dieses untere Teilstück mit dem Problem unterirdisch fliessenden Abhang-Wassers konfrontiert:

Das Fliesswasser-Problem:

Der 'neue' Bruchweg führt im untersten Waldstück bald über eine kleine Betonbrücke. Wer nicht darauf achtet, wird diese gar nicht erst bemerken. Etwas vor der Mitte dieser kleinen Brücke trifft man auf einen rostigen Eisendeckel:





Unter dem Eisendeckel verbirgt sich ein etwa 3 Meter tiefer Schacht. Man gelangt nach dem Abstieg in einen kleinen Gang in welchem man eine Wasserrauschen vernimmt. Wer nicht aufpasst, kriegt das Wasser auch zu spüren:





Dieser Gang ist recht kurz und dient dem kanalisierten Ablaufen des Wassers. Das unterirdisch fliessende Wasser vom Abhang gelangt durch Öffnungen mit etwa Backsteingrösse in den Schacht-Gang ein, wird dort zu einem Rohr geleitet und gesammelt (auf dem Bild links zu sehen) und abgeführt. Diese Einrichtung dient vermutlich dem Schutz der kleinen Betonbrücke vor Unterspülung.




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